Rosengarten

So sah das Gebiet südlich des Rosengartens noch im letzten Sommer aus. Es hatten sich viele natürlich gewachsene Bäume auf der Fläche angesiedelt. Die Rostocker haben das Gebiet gerne durchschritten und mit der so entstandenen Wegestruktur der Fläche eine parkähnliche Anmutung verliehen.

Rosengarten

Der Rosengarten heute zeigt welchen Wert und Attraktivität eine intakte Pflanzenstruktur bietet. Noch ist die Pflanzenreihe rechts (Südseite des Rosengartens) vorhanden, aber sie ist akut von weiteren Fällungen bedroht. Damit würde der Charakter des Rosengartens komplett zerstört werden.

Rosengarten

Blick über das gerodete Gebiet. Hier standen zahlreiche, bereits groß gewachsene Bäume. Die Eiben zur rechten Seite hin sollen auch noch weg, angeblich weil Kinde Eiben essen. Wer weiß was dann illegal noch alles fällt, wenn man schon mal die Säge in der Hand hält …

Rosengarten

Die gefällten Bäume hatten einen beträchtlichen Stammumfang. Dieser Bursche hatte überhaupt nicht auf der zu bebauenden Fläche gestanden. Also warum hatte er keine Chance?

Rosengarten

Die Mitglieder des Grünen Greif! e.V. haben sich Mitte Mai am Rosengarten getroffen, um sich die Lage vor Ort anzusehen und über konkrete Maßnahmen zu beraten, und damit zu retten was noch zu retten ist.

Der Rosengarten

Unsere Ziele: Schadensbegrenzung, Aufklärung und Vermeidung einer Wiederholung auf anderen Grünflächen.

Jeder Rostocker kennt das schöne Areal mitten im Herzen Rostocks. Viele Familien und Touristen nutzen die bereits 1870 zur Erholung angelegte Fläche bei schönem Wetter zum Verweilen, wegen der großzügigen Grünflächen eingerahmt von großen Bäumen. Einst geschaffen vom Stadtverschönerungsverein, von Bürgern für Bürger.

Im Jahr 2015 plante die RGS zunächst die Bebauung der zur August-Bebel-Straße zugewandten kleineren Fläche des grünen Geländes. Nach den damaligen Vorgaben sollte allerdings die natürlich gewachsene zweite Baumreihe hinter dem eigentlich angelegten Rosengarten in jedem Fall erhalten bleiben.
Es bestand in der Ämterrunde schnell Konsens darüber, dass die Fläche für eine Wohnbebauung nicht nur nicht geeignet, sondern als Filetstück im Zentrum der Stadt auch zu schade sei. Die Fläche sollte für eine geeignete öffentliche Nutzung zurückgehalten werden. Dieser Konsens, die Fläche als Reservefläche für eine besondere, stadtbildprägende, öffentliche Nutzung vorzuhalten, bestand noch bis 2017 fort.

Den berechtigten Bedenken zum Trotz, ist die Fläche jedoch spontan aus bislang nicht nachvollziehbaren und für die Öffentlichkeit nicht transparenten Gründen für die WG Schifffahrt-Hafen in Gemeinschaft mit der WG Marienehe 2018 zur Wohnbebauung freigegeben worden. Die Genossenschaften planen 4 Fünf-Geschosser und die Erstellung einer sich über das gesamte Baufeld ziehenden Tiefgarage, die eine Bepflanzung mit Bäumen auch künftig ausschließen wird. Ein architektonischer Offenbarungseid aus Beton im Lego Stil zerstört den Blick auf historische Gebäude und die einzige im Zentrum gelegene kompakte Grünfläche. Mit der Berufung auf nachweislich unzutreffend hoch gerechnete Einwohnerzahlprognosen wird auch noch das letzte intakte Stadtgrün betoniert.
Auf Antrag der Genossenschaften sind im Januar diesen Jahres 94 geschützte Bäume darunter Kastanien, Linden und Eschen gefällt worden. Der Großteil davon illegal, da Fällgenehmigungen nur für 15 Bäume vorlagen. Da die Nachpflanzung an Ort und Stelle wegen der Tiefgarage bei Umsetzung der Baupläne faktisch ausgeschlossen ist, soll der Grünausgleich außerhalb der Innenstadt geleistet werden! Gemeinsam mit gleichgeschundenen Leidensgenossen kümmern die jungen Bäume dann entlang der Stadtautobahn.

In der Sitzung des Ortsbeirate Mitte vom 15.05.2019 wurden nunmehr auch die Pläne zu den Außenanlagen vorgestellt. Um drei Zuwegungen von der privaten Fläche der Genossenschaften zum Rosengarten zu realisieren, sollen die letzten verbliebenen Bäume und Sträucher mit Ausnahme der Linden in Richtung des Rosengartens gefällt werden. Fatale Folge dieser Planung: die Besucher des Rosengartens werden zum Süden sodann auf 15 Meter hohen Beton statt auf Stadtgrün schauen.
Der auf der Nordseite der hohen Wohngebäude geplante nichtöffentliche Spielplatz dient als Vorwand für die Fällung weiteren Grüns. Die Betonierer argumentieren: Wir bauen dort einen Spielplatz, dann können wir auch die Eiben fällen (deren Pflanzenteile zum Verzehr ungeeignet, weil giftig sind). Nach unserer Recherche sind die Eiben in den letzten Jahrzehnten ihres Wachstums trotz der stetigen Besucherzahlen im Rosengarten von niemandem gegessen worden. Im Übrigen ist die vollständig verschattete Lage und langestreckte Form des Spielplatzes an der Nordseite so lieblos gewählt, dass ein ernsthaftes Bemühen um wirklich kinderfreundliche Spielflächen ausgeschlossen werden kann.

Freier Blick für wenige, Zerstörung von Stadtgrün gegen alle. Es drängt sich der Eindruck auf, der freie Blick der künftigen Bewohner ist gegen das Stadtgrün aufgewogen worden.
Auch stimmt die Planung nicht mit der historischen Nutzung überein. Der Übergang zum Rosengarten war auch im letzten Jahrhundert noch mit Gartenanlagen gestaltet.

Wir fordern:

  1. den Schutz des noch vorhandenen Grüns
  2. die Rückführung des Grundstücks in die öffentliche Nutzung für alle Bürger entsprechend des ursprünglichen Nutzungskonsenses
  3. innerstädtische Aufwertung durch Schaffung von Begegnungsstätten: Kaffeehaus und Biergartennutzung

Baumfällungen am Rosengarten

94 geschützte Bäume, darunter große Kastanien, Linden und Eschen wurden am Rosengarten gefällt. Der Ortsbeirat erfuhr erst davon als die Fällaktion schon lief. Zum Ausgleich sollen nun 90 neue Bäume gepflanzt werden. Hierzu ein Auszug aus der Baumschutzsatzung der Hansestadt Rostock:

§ 6 Ersatzpflanzung und Ausgleichszahlung
(2) Für jeden zu beseitigenden Baum sind bis zu zehn Ersatzbäume als Baumschulware mit einem Stammumfang von 12 bis 14 Zentimetern, gemessen in einem Meter Höhe, zu pflanzen. Die Anzahl dieser Ersatzbäume wird nach Anlage 1 ermittelt. Im Einzelfall kann die Pflanzung einer geringeren Anzahl stärkerer Bäume genehmigt oder gefordert werden. Für jeden zu beseitigenden Straßenbaum sind bis zu drei Ersatzbäume als Baumschulware mit einem Stammumfang von 18 bis 20 Zentimetern, gemessen in einem Meter Höhe, zu pflanzen oder als Ausgleichszahlung finanziell abzulösen. Die Anzahl dieser Ersatzbäume wird nach Anlage 1 a ermittelt.
(Amts- und Mitteilungsblatt der Hansestadt Rostock Nr. 25 vom 12. Dezember 2001)

Es müssten also 282 bis 940 neue Bäume neu gepflanzt werden, je nachdem, wie man die gefällten Bäume einordnet!